Was kann ich bei
Problemen mit dem
Anwalt unternehmen?

Eigentlich sollten Rechtsanwälte Probleme lösen und keine weiteren verursachen. Wenn es dennoch zu Unstimmigkeiten kommt, kann Sie unter Umständen die Honorarkommission des Anwaltsverbands in Ihrem Kanton unterstützen.

Im Idealfall sind sämtliche Rahmenbedingungen geklärt, bevor Sie Ihr Mandat an einen Anwalt übergeben. Und doch kann es manchmal zu problematischen Situationen kommen. GetYourLawyer und der Beobachter beantworten deshalb die häufigsten Fragen, die sich in der Zusammenarbeit mit Anwältinnen und Anwälten stellen.

FAQ bei Problemen mit dem Anwalt:

Anwälte sind in der Festlegung ihres Stundenansatzes frei. Eine Obergrenze gibt es nicht. Basierend auf der Komplexität des Falls, der Dringlichkeit, den Qualifikationen Ihres Anwalts sowie den ortsüblichen Tarifen können die Ansätze sehr unterschiedlich ausfallen. Anwälte haben jedoch die Pflicht, ihre Klienten bei Mandatsübernahme über die Honorarbedingungen aufzuklären. Statt eines Stundenansatzes können Sie mit Ihrem Anwalt unter Umständen auch eine Pauschale oder ein Kostendach vereinbaren.

Während reine Sekretariatsarbeiten zum Beispiel im vereinbarten Anwaltshonorar inbegriffen sind, dürfen Reisekosten sowie übrige Barauslagen wie Porti und Telefonkosten zusätzlich zum eigentlichen Honorar in Rechnung gestellt werden. Das gilt übrigens auch für die Mehrwertsteuer, die zum Anwaltshonorar hinzugerechnet wird.

Verlangen Sie in einem ersten Schritt eine detaillierte Honorarrechnung. Diese muss so gestaltet sein, dass Sie die Plausibilität der einzelnen Rechnungspositionen nachvollziehen können. Trägt auch das nicht zur Klärung bei, können Sie sich an die Honorarkommission des kantonalen Anwaltsverbands wenden. Diese hilft Ihnen allerdings nur dann weiter, wenn Ihr Anwalt Verbandsmitglied ist. Die Honorarkommission kann im Streitfall eingreifen und eine Lösung vorschlagen. Doch aufgepasst: Die Kommission beurteilt nur in Extremfällen, ob der strittige Zeitaufwand tatsächlich angemessen war.

Grundsätzlich wird ein Anwalt in der Schweiz nicht auf Erfolgsbasis honoriert, sondern dafür, dass er tätig wird und sorgfältig vorgeht. Verlieren Sie jedoch einen Prozess, weil Ihr Anwalt zum Beispiel eine Frist verpasst hat, kann er dafür unter Umständen haftbar gemacht werden. Dann nämlich, wenn sich beweisen lässt, dass er unprofessionell gehandelt hat und daraus ein bezifferbarer Schaden entstanden ist.

Wenn Sie der Überzeugung sind, dass Ihr Anwalt nicht (mehr) in Ihrem besten Interesse handelt, lohnt sich unter Umständen mit einer anderen Rechtsvertreterin zusammenzuarbeiten. Die Kündigung eines Mandats ist grundsätzlich nicht an eine besondere Form gebunden und kann jederzeit erfolgen. Es empfiehlt sich jedoch, schriftlich zu kündigen. Treffen Sie diesen Entscheid nicht leichtfertig. Ein Anwaltswechsel bedeutet immer auch Mehrkosten, da sich die neue Expertin ebenfalls in Ihren Fall einarbeiten muss. Suchen Sie deshalb besser zuerst das Gespräch und versuchen Sie wenn möglich eine andere Lösung zu finden.

Insbesondere bei Scheidungen kann es vorkommen, dass man sich einvernehmlich scheiden lassen möchte und dazu gemeinsam einen Anwalt aufsucht. Plötzlich entflammt trotz aller guten Intensionen ein Konflikt, der sich nur noch gerichtlich austragen lässt. In diesem Fall entsteht für Ihren Anwalt ein Interessenkonflikt. Er kann Sie und Ihren künftigen Ex-Ehepartner nur solange gemeinsam vertreten, wie sie sich untereinander einig sind. Ist das nicht mehr der Fall, muss der Anwalt das Mandat niederlegen und beide Partner sich einen eigenen Anwalt suchen.

Niederlegen darf Ihr Anwalt sein Mandat jederzeit. Tut er das allerdings zu einer sogenannten Unzeit, also in einem Moment, der für Sie nachweislich und bezifferbare negative Konsequenzen hat, kann er unter Umständen schadenersatzpflichtig werden. Bemüht er sich nicht darum, den Gerichtstermin zu verschieben und einem neuen Anwalt so eine nützliche Einarbeitungszeit zu verschaffen, entsteht für Sie dadurch einen Schaden. Neben einer Schadenersatzforderung können Sie den entsprechenden Anwalt zudem beim Standesgericht des kantonalen Anwaltsverbands anzeigen.

GetYourLawyer steht für die Qualität und gute Arbeit der Anwälte und Anwältinnen im Netzwerk ein. Als Kunde haben Sie deshalb die Möglichkeit, GetYourLawyer mitzuteilen, wenn sie mit Ihrem Anwalt unzufrieden sind. GetYourLawyer trägt zur Klärung des Konflikts bei, indem sich eine Fachkraft des internen Mediationsteams beide Seiten anhört, Stellungnahmen austauscht und ein Vorgehen für die Zufriedenstellung des Kunden sowie des Anwalts vorschlägt. Möchten Sie eine entsprechende Beschwerde einreichen, können Sie dies tun, in dem sie ein Beschwerdeformular ausfüllen und es an [email protected] senden.

Das ultimative Handbuch über die Anwaltssuche

Viele verlassen sich bei der Suche nach einem Anwalt auf Empfehlungen von Freunden und Verwandten. Doch der Anwalt, der bei einem komplizierten Erbstreit geholfen hat, ist nicht automatisch die beste Wahl, wenn es um einen Baupfusch geht. Stattdessen sollte man nach einer Experten auf jenem Gebiet suchen, in dem man sich juristisch bewegt. Bei der Entscheidung hilft Ihnen unser Handbuch.

Jetzt kostenlos herunterladen Download Icon

So geht Rechtsberatung heute – einfach, sicher, transparent

Sie finden hier kostenlos ohne aufwendige Recherche die richtige Anwältin oder den richtigen Anwalt.

  1. Anfrage platzieren
  2. Offerten vergleichen
  3. Zusammenarbeit starten
  4. Kosten überwachen
Anfrage starten Download Icon

Hier geht es weiter

Tipps zur Anwaltssuche
Vorbereitung auf Erstgespräch
Tipps zur Anwaltssuche
Wie viel kostet ein Anwalt?
Tipps zur Anwaltssuche
Probleme mit dem Anwalt